Rassebeschreibung und offizieller Standard

sowie Kauderwelsch der Hundefachsprache

 

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Der Sloughi gehört zu den ältesten bekannten Hunderassen. Bereits seit mehr als 1000 Jahren wird er im nördlichen Afrika gezüchtet.  Zu seinen Ursprungsländern gehört Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen. Darstellung von glatthaarigen, hängeohrigen Windhunden finden sich auf verschiedenen Darstellungen, so z.Bsp. auf Mosaiken im Bardomuseum im Tunis. 

Seine Aufgabe war und ist noch heute die Jagd. Als edler Jagdgefährte begleitete er früher die Scheichs  zur Hasen- oder Gazellenjagd. Auch heute noch wird er in den Ursprungsländern zur Jagd auf Hasen eingesetzt.  Unter den Hunden genoss der Sloughi eine Sonderstellung.  Er galt als rein und edel, wird doch ein Vertreter dieser Rasse im Koran als Begleiter Mohammeds genannt. So war und ist es auch heute noch dem Sloughi erlaubt in arabischen Ländern das Haus seines Besitzers zu betreten und sich dort niederzulassen.

Der Charakter des Sloughis ist vielschichtig. Er liebt seine Familie und ist dieser treu verbunden. Gegenüber Kindern ist er rücksichtsvoll und zärtlich, nie aggressiv. Sloughis sind wachsam aber keine Kläffer. Sie sind in der Lage ihre Familie zu verteidigen ohne übertriebenen Schutztrieb. Sloughis sind hochintelligent, haben dabei ihren eigenen Kopf und benutzen diesen auch. Der Sloughi hat durchaus eigene Vorstellungen und Ziele, die er versucht durchzusetzen, wobei er sehr ideenreich und beharrlich sein kann. Der Sloughi wird ein Kommando nicht ausführen aus reinem Gehorsam und Unterwürfigkeit. Droht gar eine Strafe ist der Sloughi selbständig genug zu gehen und eben nicht zu seinem Besitzer zurückzukehren. Für die Erziehung braucht es ein konsequentes Handeln gepaart mit Ruhe und einer gewissen Gelassenheit. Zudem sollte der Besitzer akzeptieren, dass sich mehr als 1000 Jahre Jagdhundedasein nicht mit wenigen Jahren Hundetraining auslöschen lassen.

Der Sloughi besitzt ein kurzes Fell. Eine dichte Unterwolle fehlt fast vollständig, ebenso die bei fast allen anderen Hunderassen vorkommende Fettschicht auf dem Haar. Das Leben in der Wüste machte diese wasserabweißende Schutzschicht entbehrlich. Von sich aus vermeiden sie daher Nässe und Regen. Wird das Fell trotzdem nass richt es kaum bis gar nicht. Für Allergiker sind Sloughis besonders geeignet. Die fehlende feine Unterwolle und das Fehlen der allergieauslösenden Fett-Talgschicht machen den Sloughi zu einem hypoallergenen Hausgenossen. Zudem bringen diese Hunde, da sie Pfützen und Schlamm von sich aus meiden, wenig Schmutz mit nach Hause, was die Haltung ebenfalls erleichtert.

Trotz seiner zarten Gestalt ist er sehr robust und erreicht nicht selten ein Alter von 13 Jahren oder mehr. Es gibt so gut wie keine Erbkrankheiten. Durch sein Leben in der Wüste hat er gelernt mit extremen Temperaturschwankungen klar zu kommen. Er verträgt Wärme aber auch Kälte, nicht aber Nässe oder Zugluft.

Im Haus sind Sloughis ruhig und verbringen den größten Teil des Tages auf dem Sofa oder Sessel. Zum Ausgleich benötigen sie täglich Bewegung in Form von Spaziergänge, Begleitung am Fahrrad, Joggen, Spielen mit Artgenossen oder dem Training auf einer Windhundrennbahn. Wichtig ist dabei weniger der stundenlange Spaziergang als mehr die Möglichkeit sich einmal täglich auszutoben und frei bewegen zu können. Wer diese Bewegungsmöglichkeit seinem Sloughi geben kann, dem ist er tief verbunden.

 

Rassestandard der FCI für die Rasse Sloughi

URSPRUNG : Marokko.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDS : 08. 01. 1998.

VERWENDUNG : Jagd auf Sicht.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde.
Ohne Arbeitsprüfung, Rennlizenz.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Sloughi ist seit Jahrhunderten in Nordafrika heimisch. In Marokko, für den Standard verantwortliches Land, ist er zur Zeit in grösserer Zahl vorhanden. Er kommt nur kurzhaarig vor.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Durch sein Aussehen, die Feinheit seiner Gewebe und die Trockenheit seiner Muskulatur ist seine Gesamterscheinung die eines sehr rassigen und eleganten Hundes.

WICHTIGE PROPORTIONEN : Bei einem Rüden von der Idealgrösse von 70 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 67-68 cm betragen. Bei einer Hündin von der Idealgrösse von 65 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 62-63 cm betragen. Die scapulo-ischiale Körperlänge verhält sich zur Widerristhöhe wie 9,6 zu 10 (0,96).
Die Tiefe der Brust verhält sich zur Widerristhöhe wie 4 zu 10 (0,4).
Die Fanglänge verhält sich zur Gesamtlänge des Kopfes wie 1 zu 2 (0,5).

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Obgleich edel und stolz hängt er sehr an seinem Herrn und verteidigt ihn bei Veranlassung. Mit dem Instinkt des Jägers ausgestattet und zu ausdauernder Anstrengung fähig, schätzt er gleichwohl die bequeme Behaglichkeit eines Heims.

KOPF : Von der Seite gesehen ist der Kopf langgestreckt, elegant, fein, jedoch ausreichend kräftig. Von oben gesehen bildet er einen sehr langgestreckten Keil, wobei der Schädel den breitesten Teil ausmacht, der sich dann bis zu der vom Nasenschwamm gebildeten Spitze hin verjüngt.

OBERKOPF :
Schädel : Ziemlich breit und von der Seite gesehen flach; von Ohr zu Ohr misst er 12 bis 14 cm. Im hinteren Teil ist er deutlich abgerundet und an den Seiten harmonisch geschwungen. Die Augenbrauenbogen treten wenig hervor, die Stirnfurche ist kaum ausgebildet und das Hinterhauptbein und der Hinterhauptstachel sind knapp sichtbar.
Stop : Wenig ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Schwarz, kräftig genug, um nicht spitz zu erscheinen; Nasenflügel weit geöffnet; da keine knöcherne Basis ihn stützt, fällt er andeutungsweise ab.
Fang : In Form eines ohne Übertreibung langgestreckten Keils, von deutlich gleicher Länge wie der Oberkopf. Der Nasenrücken verläuft von seiner Verschmelzung mit dem Oberkopf an gerade.
Lefzen : Fein und schmiegsam, den Unterkiefer gerade eben bedeckend. Der Lippenwinkel soll so wenig wie nur möglich sichtbar sein.
Kiefer / Zähne : Zähne normal, Kiefer kräftig und regelmässig. Scherengebiss.
Augen : Gross, dunkel, gut in den Augenhöhlen eingefasst, gelegentlich durch eine leichte Schräge der Augenlider ein wenig verdeckt. Ihr Ausdruck ist sanft, ein wenig traurig, der Blick wie voll Heimweh. Bei hellem Haarkleid kann das Auge bernsteinfarben sein. Die Lidränder sind pigmentiert.
Ohren : Hoch angesetzt, etwas über der Augenlinie, hängend, gut am Kopf anliegend, nicht zu gross, von dreieckiger Form, an der Spitze leicht abgerundet.

HALS : Lang, gut abgesetzt, Oberlinie leicht gebogen; seine Länge entspricht deutlich der Länge des Kopfes. Die Haut ist fein, recht straff, ohne Wamme. Das Haar ist kurz.
KÖRPER :
Obere Profillinie : Sanft und harmonisch geschwungen, mit gut vorstehenden Hüften, deren Höhe der Widerristhöhe entspricht oder diese leicht übertrifft.
Widerrist : Gut vorstehend.
Rücken : Kurz, fast waagrecht.
Lenden : Kurz, trocken, breit und leicht gewölbt.
Kruppe : Knochig, breit, schräg ohne stark abzufallen.
Brust : Nicht zu breit; in der Tiefe reicht sie kaum bis zu den Ellenbogen. In der Länge ist sie gut entwickelt. Die Rippen sind flach.
Untere Profillinie und Bauch : Brustbein lang und hochgezogen, Bauch und Flanken gut aufgezogen. Die untere Linie bildet einen regelmässigen Bogen, sie ist weder abgehackt noch übermässiig aufgezogen.

RUTE : Dünn, hager, in der Verlängerung der Kruppe angesetzt und unterhalb der Rückenlinie getragen. Sie soll mindestens bis zum Fersenhöcker reichen. In der Ruhe zeigt das Rutenende eine ausgeprägte Biegung.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND :
Allgemeines : Vollkommen gerade und senkrecht.
Schultern : Lang und schräg.
Oberarm : Kräftig.
Unterarm : Knochig und muskulös.
Vorderfusswurzelgelenk und Vordermittelfuss : Biegsam und kräftig.

HINTERHAND :
Allgemeines : Von hinten gesehen gerade und senkrecht; Muskeln flach; Sehnen abgesetzt.
Oberschenkel : Flach und muskulös.
Unterschenkel : Lang und gut bemuskelt.
Sprunggelenk : Kräftig, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss : Kräftig, ohne Afterkrallen.

PFOTEN : Mager, länglich-oval, bei vielen leichten Sloughis deutlich die Form einer Hasenpfote annehmend. Die beiden mittleren Zehen sind deutlich länger als die anderen. Die Krallen sind schwarz oder farbig.

GANGWERK : Gangarten Schritt, Trab und Galopp. Die Bewegung soll geschmeidig und leichtfüssig sein, die Schritte aus- und raumgreifend.

HAUT : Sehr fein, gut am Körper anliegend, ohne Falten oder Wamme.

HAARKLEID

HAAR : Sehr kurz, dicht und fein.

FARBE : Alle Tonschattierungen von hell-sandfarben bis zu rot-sandfarben; mit oder ohne schwarze Maske, mit oder ohne schwarzen Mantel, mit oder ohne schwarze Stromung, mit oder ohne schwarze Wolkung.

GRÖSSE :
Widerristhöhe : Für Rüden : 66 - 72 cm.
Für Hündinnen : 61 - 68 cm.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
* Schlechtes Verhältnis zwischen Widerristhöhe und scapulo-ischialer Körperlänge.
* Kopf und Körper etwas schwerfällig.
* Stop zu stark oder zu wenig betont.
* Augen zu hell.
* Rücken nicht horizontal.
* Kruppe schmal, ungenügend oder allzu schräg.
* Bauch wenig aufgezogen.
* Runde Rippen.
* Brust zu kurz, im Profil abgehackt oder zu stark gewölbt.
* Rute zu kurz, zu stark behaart oder schlecht getragen.
* Rundlich vorspringende Muskeln.
* Haar rauh und grob.
* Kleines weisses Abzeichen an der Brust.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
* Aggressiv oder ängstlich.
* Körper eindeutig länger als hoch, Hüften tiefer gelegen als der Widerrist.
* Depigmentierte Stellen an den Schleimhäuten.
* Vor- und Rückbiss.
* Gerade stehende oder mit gekippten Spitzen aufgerichtete Ohren, zu lange Ohren,
zurückgeworfene Ohren (Rosenohren).
* Halblanges Haar.
* Gliedmassen und Rute mit Fransen.
* Weisse Stiefel, grössere weisse Abzeichen.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


 

Kauderwelsch zur Hundefachsprache und der Versuch diese zu erklären:

 

Was ist ein CAC?

Ein CAC wird auf einer nationalen Ausstellung (das sind die von den Rennvereinen ausgerichteten Ausstellungen oder die Nationalen Ausstellungen in den Messehallen) vom besten Rüden und von der besten Hündin jeder Rasse gewonnen. Um das CAC konkurrieren die Hunde aus der Zwischenklasse, offene Klasse und Leistungsklasse.

Hat ein Hund 4 CACs gewonnen, in einem Zeitraum vom mehr als 12 Monaten, kann er bei der Geschäftsstelle den Titel: Dt. Schönheitschampion beantragen.

Für die Jugendklasse und die Veteranenklasse wird separat jeweils ein Jugend- und ein Veteranen-CAC vergeben, immer an Rüde und Hündin. Hier langen aber jeweils 3 dieser Anwartschaften, ohne zeitliche Limitierung, um dann den Titel Dt. Jugendchampion oder Dt. Veteranenchampion zu erreichen. 

Der Titel Dt. Schönheitschampion, abgekürzt: Dt. Ch., wird in die Ahnentafel eingetragen und erscheint dann auch in den Ahnentafeln der Nachkommen. Ist der Hund deutscher Schönheitschampion, darf er auch in der Championklasse ausgestellt werden.

 

Was ist ein CACIB?

Ein CACIB ist ebenfalls eine Anwartschaft, aber für den Internationalen Schönheitchampion. CACIBs werden nur auf den internationalen Ausstellungen vergeben. Das sind die Ausstellungen, die vom VDH ausgerichtet werden und in den Messehallen statt finden. Auch hier muß der Hund in einem Zeitraum von länger als 24 Monaten 4 Anwartschaften gewonnen haben, um dann den Titel Internationaler Champion (abgekürzt: Int.Ch.) beantragen zu können. Auch dieser Titel wird dann in die Ahnentafel eingetragen.